"Nun seht, wie die Untreue so gut sichtbar übers Land auf uns zu schleicht."

Die Unminne

In der Unminne beklagt Hermann von Sachsenheim die aus den Fugen geratene Welt. Wer Unminne sehen wolle, solle zu den "armen Gecken" schauen. Damit meint Hermann die Armagnaken, ein Söldnerheer, das 1444 plündernd und mordend durch das Elsaß zog.
Untreue sieht Hermann wohin er nur blickt: Er rügt den Zustand der Geistlichkeit, kritisiert die Herrschaft des Geldes und fordert zum Kampf gegen die Heiden auf. Die Untreue ist für ihn ein Zeichen einer allgemeine Krise.
Besonders beunruhigt Hermann der Aufstieg nichtadliger Gruppen im Fürstendienst. "Unadel" ist seiner Meinung nach "aus tiefem Tal auf hohe Berge gestiegen". So ruft er den Kaiser (Friedrich III.) zur Unminne gegen die Unminne auf: Der Kaiser solle sich gegen die Heiden und gegen seine (unadeligen) Dienstmänner wenden.

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