Hermann von Sachsenheim

Hermann von Sachsenheim wurde in Groß-Sachsenheim, Oberamt Vaihingen, oder auf dem Gut Ingersheim am Neckar geboren. Von 1419 bis 1442 war Hermann Rat der verwitweten Gräfin Henriette von Mömpelgard. 1421 und 1426 war er Vogt von Neuenburg, 1427 Vogt zu Eichelberg bei Weinsberg. Hermann von Sachsenheim erhielt 1431 das Familienlehen zu Groß-Sachsenheim. 1442 wurde Württemberg in die Uracher und Stuttgarter Linie aufgeteilt. Wichtig für Hermanns Dichtertätigkeit war sein Verhältnis zur Uracher Linie, insbesondere zu Mechthild (1418/19 - 1482). Zwei seiner epischen Werke sind ihr gewidmet: Die Mörin und der Spiegel. Mechthild war eine Tochter des Kurfürsten Ludwig III., des Bärtigen. Ludwig war der erste kurfürstliche Stifter der Heidelberger Universitätsbibliothek. Mechthild heiratete 1434 Graf Ludwig I. von Württemberg. Sie selbst ist nicht nur als Mäzenin von Hermann und dem bayerischen Püterich von Reichertshausen bekannt, sondern auch als treibende Kraft bei der Gründung der Universität Freiburg i.B. (1457) durch ihren zweiten Gatten, den österreichischen Herzog Albrecht VI.. Mechthild hat aber auch die Gründung der Universität Tübingen (1477) durch ihren Sohn Graf Eberhard im Bart unterstützt. Am Witwensitz zu Rottenburg am Neckar sammelte Mechthild eine angesehene Bibliothek von Werken der zeitgenössischen Literatur. Ihr Musenhof zu Rotenburg wurde von ihren Kritikern als der Venushof bezeichnet, der für den Hof der Venus in Hermanns Mörin gedient haben soll. Ein Denkmal, das Hermanns Sohn als betenden Ritter abbildet, steht heute in der Stiftskirche in Stuttgart.

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