Das geographische Weltbild zur Zeit Hermanns von Sachsenheim

Das Weltbild zur Zeit Hermann von Sachsenheims unterschied sich in wesentlichen Aspekten vom heutigen. Die gesamte westliche Welt, d.h. Nord- und Südamerika, war zu Lebzeiten des Sachsenheimers noch nicht entdeckt. Weitere Unterschiede zeigen sich in der Darstellung von Afrika, dem Fernen Osten und dem Indischen Ozean. Vom Äquator an fehlt Afrika, der Rest war noch nicht erfolgreich erschlossen worden. Der Ferne Osten war etwa bis Thailand und dessen Golf erkundet. Nach zeitgenössischen Vermutungen verbindet sich die Landmasse des Ostens mit der Afrikas, und sie umrahmen den Indischen Ozean. Außerdem schließt die Welt am oberen Kartenrand nicht mit einer Küstenlinie ab, sondern hat ein offenes Ende. Skandinavien, Island, Grönland, der nördliche baltische Raum und Teile des heutigen Rußland sind nicht dargestellt.
Erst nach dem Tod des Dichters 1458 kam es zu Entdeckungsreisen, die die Weltkarten entscheidend veränderten. 1488 konnte Bartolomeus Dias durch die Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung zeigen, daß Afrika keine Landverbindung zum Fernen Osten besitzt. Dadurch fiel die Umrahmung des Indischen Ozeans durch Landmassen weg. 1492 wird Amerika durch Kolumbus entdeckt. Im 16. Jh. kamen die Küstenlinien Skandinaviens und des Fernen Ostens hinzu. Letztere gehen eher auf Vermutungen als auf konkrete Entdeckungen zurück.

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