In dem Tempel gibt es viele Orgeln, 10 Orgeln nennt er – sie stehen in Prag, London, Paris, Wien, Padua, Montpellier, Köln, Heidelberg, Erfurt und Leipzig: bedeutende Universitäten zur Zeit Hermanns (außer London, hier irrt der Dichter). Zwei Wächter bewachen den Tempel – die beiden Erdpole. 4 Glocken gibt es im Tempel – die Kirchenväter Augustinus, Ambrosius, Hieronymus, und Gregorius. Von den vielen Schellen im Tempel nennt Hermann als Beispiel Sankt Bernhard, gemeint sind die Heiligen.
Das ganze Gebäude wird von 4 Mauern umgeben – den 4 Elementen Feuer, Luft, Wasser, Erde.
Hermanns Goldener Tempel ist damit allumfassend. Seine Schilderung erinnert an das himmlische Jerusalem, das Ezechiel im alten Testament und Johannes in der Offenbarung im neuen Testament schildert. Das himmlische Jerusalem folgt auf das Weltgericht. Es wird als ein Ort beschrieben, an dem es "keinen Tod…, auch keine Trauer, keinen Klageschrei, keine Mühsal" mehr geben wird.
Der Tempel ist eines der beiden von Hermann bekannten religiösen Werke. Es entstand 1455, drei Jahre vor Hermanns Tod. Der Goldene Tempel ist auch ein Hinweis auf Hermanns tiefe Marienfrömmigkeit. Ihr hat er das Werk gewidmet, sie ruft er um Hilfe an, um seinen Tempel zu vollenden.

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Der goldene Tempel
Grabschrift
Die Grasmetze
Jesus der Arzt
Die Mörin
Das Schleiertüchlein
Der Spiegel
Die Unminne


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